„Stimm für Kirche“ – seit Monaten taucht diese Aufforderung an verschiedenen Orten unserer Gemeinde auf: am Baugerüst des Pfarrhauses, am Zaun vor der Margarethenkirche in Rennhofen, an der Friedhofsmauer in Dürrnbuch oder vor dem
Gemeindehaus in Neidhardswinden.
„Stimm für Kirche“ – unter diesem Motto steht die Kirchenvorstandswahl am 20. Oktober. Die Aufforderung richtet sich also zuerst mal an alle, die wählen dürfen: Geht wählen – macht euer Kreuz bei den Menschen, die in euren Augen die Richtigen sind, unsere Gemeinde in den nächsten sechs Jahren zu leiten.
Also: aufkreuzen – ankreuzen – das war’s? Nein, „Stimm für Kirche“ ist eine Bitte, die über den 20. Oktober hinausreicht:
Stimm für Kirche! Und zwar nicht nur bei der „Stimmabgabe“ auf dem Stimmzettel – überhaupt, was ist das für ein Wort? Bei der Wahl gebe ich vielleicht mein Votum ab – ich kreuze an, wen ich mir als Kirchenvorsteherin und Kirchenvorsteher wünsche. Aber meine Stimme, die behalte ich – die wird nämlich noch gebraucht, auch in den nächsten sechs Jahren. Mit meinem Kreuz auf dem Stimmzettel unterstütze ich meine Kandidierenden bei der Wahl – aber mit meiner Stimme kann, darf und soll ich den neuen KV-Mitgliedern die ganzen sechs Jahre lang den Rücken stärken. Indem ich mich für ihre Arbeit interessiere. Indem ich mit ihnen im Gespräch bleibe über die aktuellen Themen in unserer Gemeinde. Und ganz gleich ob ich zufrieden bin mit dem, wie es gerade läuft (dann darf ich das gerne zurückmelden), ob mich etwas stört oder ob ich mir etwas wünsche: Meine Stimme ist gefragt – aber bitte immer konstruktiv und wertschätzend, nie verletzend und abwertend. Bei allen Differenzen muss immer klar sein: Als Christinnen und Christen sind wir Geschwister – Gottes geliebte Kinder.
Für etwas stimmen – damit bringe ich eine Sache nach vorne. Sicher, um Schlimmes zu verhindern, ist manchmal ein klares „Nein“ gefragt. Aber dass etwas Positives wächst, dazu braucht es meist ein „Ja“: Ja, das wünsche ich mir. Ja, dieses Ziel möchte ich erreichen, dafür mache ich mich stark. Die Welt braucht dieses laute „Ja“ – von jedem und jeder von uns. Denn in der Regel treten die am lautesten auf, die „dagegen“ sind, unzufrieden, wütend.
Als Christinnen und Christen können wir laut werden für eine Welt, wie Gott sie
haben möchte: in der alle das haben, was sie brauchen; in der das Recht des Schwächeren gilt; in der nicht jeder und jede für sich lebt, sondern in guter Gemeinschaft mit Gott und den Mit-menschen. Das ist ein großes Ziel, und oft erscheint es uns weit weg – aber wie diese Gemeinschaft aussieht, das können wir schon jetzt immer wieder erfahren. Denn:
Kirche ist das Schaufenster für diese Gemeinschaft: Hier kommen Menschen zusammen, um miteinander Gottes Nähe zu erfahren und um diese Nähe weiterzugeben.
Kirche ist kein anonymer Konzern, der aus der Zentrale in München gesteuert wird – nein, Kirche ist hier bei uns, in Dürrnbuch, Emskirchen und Neidhardswinden und überall, wo Menschen vor Ort ihren Glauben leben. Und darum braucht sie Menschen, die sich hier vor Ort für sie stark machen – Menschen, die für den Kirchenvorstand kandidieren, um die Leitung zu übernehmen, und Menschen, die den neuen Kirchenvorsteherinnen und Kirchenvorstehern einen starken Auftrag erteilen, unsere Gemeinden und damit die Kirche voranzubringen. Mit ihrem Kreuz auf dem Stimmzettel und mit wort- und tatkräftiger Unterstützung die nächsten sechs Jahre lang.
Also: Stimm für Kirche!
Pfarrer
Moritz von Niedner
Kirchenvorstandswahl
Nach langer Vorbereitungszeit ist es nun bald so weit: Am 20. Oktober sind Kirchenvorstandswahlen. Die Wahlunterlagen bekommen alle Wahlberechtigten automatisch per Post und lagen, wenn Sie diese Zeilen lesen, wahrscheinlich auch schon in Ihrem Briefkasten.
Damit können Sie Ihre Stimme entweder per Briefwahl abgeben, oder Sie kommen am Wahltag, den 20. Oktober, in eines unserer Wahllokale. Um 10.15 Uhr feiern wir einen gemeinsamen Gottesdienst für die ganze Pfarrei in Emskirchen, anschließend ist im Gemeindehaus das Wahllokal geöffnet, es gibt einen kleinen Imbiss und Programm rund um die Wahl. Alle wichtigen Infos rund um die Wahl finden Sie in dem KV-Wahl-Flyer, der diesem Kirchenboten beiliegt. Hier stellen sich auch die Kandidierenden vor.
Im pfarreiweiten Gottesdienst am 1. Advent (1. Dezember) werden die ausscheidenden KV-Mitglieder verabschiedet und der neue Kirchenvorstand feierlich eingeführt. Herzlich willkommen!
Pfarrer Moritz von Niedner